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AHK World Business Outlook – Stimmung deutscher Unternehmen im Ausland ist positiver als in Deutschland

November 25, 2024 3:21 pm Veröffentlicht von Schreibe einen Kommentar

Globale Krisen, lokale Chancen: Deutsche Unternehmen zeigen Resilienz

Die Stimmung deutscher Unternehmen an ihren internationalen Standorten ist weitaus positiver als in Deutschland. Trotz weltweiter Unsicherheiten – von Inflation über geopolitische Spannungen bis hin zu schwacher Nachfrage, ist die Entwicklung der Weltwirtschaft und des Welthandels robust. Der aktuelle AHK World Business Outlook, basierend auf den Rückmeldungen von knapp 3.500 Unternehmen weltweit, belegt: Die Herausforderungen sind groß, doch Unternehmen blicken in zahlreichen Märkten zuversichtlich in die Zukunft. „Unsere Unternehmen müssen sich schnell an globale Unwägbarkeiten anpassen, um die internationalen Chancen zu nutzen, die sich ihnen bieten“, erklärt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). „Der AHK World Business Outlook zeigt, wie resilient sie agieren und in vielen Märkten trotz aller Herausforderungen optimistisch bleiben.“

Positive Stimmung in den USA – China scheint Talsohle erreicht zu haben

In den USA sind die Einschätzungen immer noch weitaus positiver als im weltweiten Durchschnitt, wenngleich sich die Stimmung der Unternehmen vor Ort während des Wahlkampfes etwas eingetrübt hat: 38 Prozent der Betriebe erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine bessere Konjunkturentwicklung vor Ort. Weltweit erwarten dies nur 27 Prozent. In den USA läuft es für die deutschen Unternehmen rund und fast 60 Prozent rechnen mit besseren Geschäften in den nächsten zwölf Monaten. „In Nordamerika finden deutsche Unternehmen attraktive Geschäftsbedingungen vor, die am heimischen Standort fehlen. Das gibt den Unternehmen Planungssicherheit“, so Treier.

Die Wirtschaft in der Volksrepublik China scheint den Tiefpunkt erreicht zu haben. Deutsche Unternehmen vor Ort sind wieder etwas zuversichtlicher hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung vor Ort: 16 Prozent erwarten eine Verbesserung nach zuvor nur 7 Prozent. Dasselbe Bild zeigt sich auch für die Entwicklung ihrer Geschäfte. Hier blicken 28 Prozent der Unternehmen optimistisch ins nächste Jahr.

Asien und Europa: Zwei konträre Entwicklungen

In Asien gibt es gemischte Signale: Noch hat die Wirtschaft in China mit einer schwachen Nachfrage und schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen. In anderen Teilen Asiens, wie Indien und Südostasien, hingegen liegteine stabile wirtschaftliche Situation vor. Die Geschäftserwartungen haben sich dort im Vergleich zum Frühjahr leicht verbessert, was auch auf eine verstärkte Diversifizierung deutscher Unternehmen in der Region hinweist. „Für viele Unternehmen ist es ein kluger Schritt, ihre Abhängigkeit von einzelnen Märkten durch eine stärkere Diversifizierung zu reduzieren. Sie können so ihre Resilienz verbessern“, erklärt Treier. Das Bild in Europa hingegen ist durchwachsener. Während die Geschäftserwartungen in der EU im Vergleich zum Frühjahr unverändert bleiben, kämpfen Unternehmen in Osteuropa und der Türkei besonders mit den aktuellen geopolitischen Spannungen und den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Europa für viele Firmen der wichtigste Markt.

Globale Risiken bleiben bestehen

In einer Zeit großer geopolitischer Spannungen und struktureller Umbrüche sind viele Unternehmen verunsichert. Dies beschränkt auch die Weltkonjunktur. Trotz der positiven Perspektiven in einigen Regionen bleiben die Risiken hoch. Die größte Sorge der Unternehmen bleibt die schwache Nachfrage (50 Prozent), gefolgt von strukturellen Risiken wie wirtschaftspolitische Unsicherheiten (47 Prozent) und Fachkräftemangel (35 Prozent). Besonders in China und Europa kämpfen viele Firmen mit einer rückläufigen Nachfrage und steigenden Kosten, was den wirtschaftlichen Druck weiter verstärkt. In Nordamerika verunsichert die Aussicht auf mögliche Handelsbarrieren und Lieferkettenprobleme die Unternehmen.

Investitionen und Beschäftigung: Regionale Unterschiede

Ein weiterer Schwerpunkt der Umfrage ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, die stark von der Region abhängt: So sind die Beschäftigungsabsichten in der Asien-Pazifik Region weiterhin überdurchschnittlich hoch. Während in Nordamerika, in der MENA-Region und Subsahara-Afrika Unternehmen bereit sind, neue Projekte zu starten und Arbeitsplätze zu schaffen, sieht die Lage in China und Osteuropa anders aus. Hier setzen viele Firmen den Rotstift an und planen weniger Investitionen oder Personalaufbau.

Fazit: Krisenfest, aber wachsam

„Trotz der anhaltenden globalen Turbulenzen zeigen sich deutsche Unternehmen in vielen Märkten widerstandsfähig“, betont Volker Treier. „Insbesondere in Nordamerika, Teilen Afrikas und Asiens finden sie Standortbedingungen, die ihnen helfen, dort ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Herausforderungen sind groß, aber es gibt auch vielerorts große Chancen.“

 

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