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Arbeitsmarkt: Bis 2034 fehlen 178.000 Arbeitskräfte im Maschinenbau – Rentner:innen sollen Lücken schließen

November 11, 2024 4:52 pm Veröffentlicht von Schreibe einen Kommentar

Wenig langfristige Personalplanungen

Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer gehen bald in Rente, junge Arbeitskräfte rücken kaum nach. Damit gerät auch das deutsche Rentensystem zunehmend in eine Schieflage. Was die Politik tun kann, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Impuls-Stiftung für den Maschinenbau, den Anlagebau und die Informationstechnik.

Der demografische Wandel trifft einige Branchen besonders hart: Allein im Maschinenbau gehen in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich 296.000 Beschäftigte – und damit rund ein Viertel – in den Ruhestand, aber nur etwa 118.000 kommen nach. Damit entsteht eine potenzielle Lücke von 178.000 Fachkräften.

Nicht nur für die Unternehmen ist der Fachkräftemangel ein großes Problem. Auch das Rentensystem gerät zunehmend in eine bedrohliche Schieflage: Die Menschen werden immer älter und beziehen länger Rente, während weniger Erwerbstätige Beiträge in die Rentenkasse einzahlen.

Unternehmen wollen Rentner beschäftigen

Eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und auch die Rentenkasse zu entlasten: Arbeitnehmer arbeiten über ihr Renteneintrittsalter hinaus. Über die Hälfte der deutschen Unternehmen beschäftigt bereits Rentner, doch die bürokratischen Hürden sind hoch: So scheitern vier von zehn Unternehmen an arbeits- und sozialrechtlichen Fragen, obwohl sie bereits Erfahrungen mit der Beschäftigung von Silver Workern haben oder diese aktuell einsetzen. Insbesondere das Vorbeschäftigungsverbot ist problematisch. Demnach darf ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer nicht erneut befristet beschäftigen, wenn dieser zuvor schon bei demselben Arbeitgeber in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis gestanden hat. Neben der Abschaffung dieses Beschäftigungsverbots für Rentenbezieher gibt es weitere Instrumente, mit denen die Politik nachsteuern kann:

Regelaltersgrenze weiter anheben. Vorgezogener Rentenbezug für maximal drei Jahre und nur mit Abschlägen. Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenem Rentenbezug wieder einführen. Keine weiteren finanziellen Anreize wie eine abgabenfreie Rentenaufschubprämie für die Erwerbsarbeit jenseits der Regelaltersgrenze setzen.

Längeres Erwerbsleben muss attraktiver werden

„Dass die Bundesregierung das Vorbeschäftigungsverbot für Rentenbezieher nun abschaffen will, ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht“, sagt IW-Experte Oliver Stettes. Es sollten jegliche Anreize für Frühverrentung abgebaut und der Verbleib älterer Beschäftigter gezielt gefördert werden. „Arbeiten bis zum gesetzlichen Rentenalter und darüber hinaus sollte nicht länger als Zumutung gelten, sondern als Chance“, so Stettes.


Maschinenbau,Rentner

Redaktionelle Infos

Durchschnittliche Rentenbezüge im Maschinenbau

Die Höhe der Rente für ehemalige Beschäftigte im Maschinenbau variiert je nach individuellen Faktoren wie dem durchschnittlichen Einkommen während des Berufslebens und der Anzahl der Beitragsjahre. Allgemein orientiert sich die gesetzliche Rente am sogenannten Rentenniveau, das das Verhältnis zwischen der Standardrente und dem durchschnittlichen Arbeitsentgelt beschreibt. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung lag dieses Niveau im Jahr 2020 bei 48,2 Prozent und wurde für 2021 auf 49,4 Prozent geschätzt.

Für Maschinenbauingenieure liegt das Einstiegsgehalt mit einem Bachelor-Abschluss bei etwa 46.600 Euro, mit einem Master-Abschluss bei 51.700 Euro und mit Promotion bei 62.500 Euro. Angenommen, ein Maschinenbauingenieur verdient im Durchschnitt 50.000 Euro pro Jahr und hat 45 Beitragsjahre, würde die Standardrente etwa 48 Prozent dieses Durchschnittsgehalts betragen, also rund 24.000 Euro jährlich oder 2.000 Euro monatlich.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies eine vereinfachte Schätzung ist. Die tatsächliche Rentenhöhe hängt von vielen individuellen Faktoren ab, darunter genaue Einkommensverläufe, Beitragszeiten und mögliche zusätzliche Altersvorsorgeleistungen.

Quelle

https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61842/entwicklung-des-rentenniveaus-grv
https://www.get-in-engineering.de/magazin/gehalt/gehalt-maschinenbauingenieur


Jugendarbeitslosigkeit im Maschinenbau in Deutschland und Europa

Aktuelle spezifische Daten zur Jugendarbeitslosigkeit im Maschinenbau in Deutschland und Europa sind begrenzt verfügbar. Allerdings lässt sich die allgemeine Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union (EU) und in Deutschland betrachten, um einen Überblick über die Beschäftigungssituation junger Menschen zu erhalten.

**Jugendarbeitslosigkeit in der EU und Deutschland:**

Im September 2024 lag die Jugendarbeitslosenquote in der EU bei etwa 14,8 %, während sie in der Eurozone bei rund 14,4 % verzeichnet wurde. Deutschland wies im selben Zeitraum mit etwa 6,9 % die niedrigste Jugendarbeitslosenquote innerhalb der EU auf.

**Situation im Maschinenbau:**

Obwohl spezifische Daten zur Jugendarbeitslosigkeit im Maschinenbau fehlen, ist bekannt, dass die Branche mit einem Fachkräftemangel konfrontiert ist. Großunternehmen und der Mittelstand im Maschinenbau und der Automobilindustrie kämpfen mit einem gravierenden Fachkräftemangel, der auch durch rückläufige Zahlen bei Studienanfängern in technischen Fächern verursacht wird. Dies deutet darauf hin, dass für qualifizierte junge Fachkräfte im Maschinenbau gute Beschäftigungschancen bestehen.

**Fazit:**

Während die allgemeine Jugendarbeitslosigkeit in der EU relativ hoch ist, zeigt Deutschland vergleichsweise niedrige Werte. Im Maschinenbau besteht ein Bedarf an qualifizierten Fachkräften, was jungen Menschen mit entsprechender Ausbildung gute Berufsaussichten bietet.

Quelle

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/204468/umfrage/jugendarbeitslosenquote-in-eu-und-eurozone

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