Landwirtschaft,Social Media

Bitkom: Landwirtschaft: Immer mehr Höfe sind auf Social Media aktiv

August 1, 2024 1:42 pm Veröffentlicht von Schreibe einen Kommentar

Ein Viertel der landwirtschaftlichen Betriebe führt eigene Website

Berlin. Woher kommt mein Gemüse? Wie werden die Kühe meiner Frühstücksmilch gehalten? Wie sieht der Alltag auf dem Hof aus? Ob durch Livestreams von der Ernte oder Postings aus dem Stall – landwirtschaftliche Betriebe greifen zunehmend auf digitale Technologien zurück, um Einblicke in die Herkunft und Produktionsbedingungen auf dem Hof zu geben. Dabei setzen die Höfe allen voran auf soziale Netzwerke und eigene Websites: 28 Prozent der Höfe in Deutschland sind auf sozialen Medien wie Instagram, Facebook oder LinkedIn aktiv. Vor zwei Jahren waren es erst 19 Prozent. Damit liegen die sozialen Medien sogar knapp vor der eigenen Website, auf der ein Viertel (25 Prozent) der Betriebe zum Beispiel Informationen zum Hof, den Produkten und Kontaktdaten zur Verfügung stellt. 2022 hatten erst 16 Prozent der Höfe eine eigene Website. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 500 landwirtschaftlichen Betrieben im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Gerade Social Media ist ein unkomplizierter und niedrigschwelliger Weg, authentische Einblicke in den Alltag und die Produktionsbedingungen auf dem Hof zu geben und somit die Nähe zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu erhöhen. Das trägt nicht nur zu mehr Wertschätzung, sondern auch zu mehr Interesse an landwirtschaftlichen Berufen bei“, erklärt Jana Moritz, Referentin für Digital Farming beim Bitkom. Generell sind 81 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte überzeugt, dass die landwirtschaftliche Produktion durch Digitalisierung transparenter wird. Direkte Einblicke in die Abläufe und Bedingungen auf dem Hof geben auch Webcams, mit denen zum Beispiel das Geschehen im Stall oder auf dem Feld online verfolgt werden kann. Solche Webcams gibt es derzeit in 8 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe, 2022 waren es 6 Prozent.

Produktverkauf per Social Media

Gleichzeitig fördert der Einsatz digitaler Technologien auch ganz unmittelbar den Verkauf von Produkten: Die Hälfte der Landwirtinnen und Landwirte (52 Prozent) sagt, dass sich durch digitale Technologien neue Vertriebs- und Absatzmöglichkeiten ergeben, zum Beispiel durch eine leichtere Direktvermarktung. Auch diese wird immer beliebter: Einen digitalen Hofladen beziehungsweise eine Online-Plattform zur Direktvermarktung nutzen bereits 12 Prozent der Betriebe, 2022 waren es 7 Prozent. „Die Online-Direktvermarktung als neuen Vertriebskanal für die Region zu etablieren, kann für die Höfe eine zusätzliche Einnahmequelle sein, die sich mit weniger Ressourcen realisieren lässt als ein eigener analoger Hofladen“, sagt die Bitkom-Expertin.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 500 Leiterinnen und Leiter landwirtschaftlicher Betriebe ab 20 ha in West- und 100 ha in Ostdeutschland telefonisch und online befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 7 bis KW 13 2024 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Welche der folgenden Technologien und Maßnahmen zur Herstellung von Transparenz setzen Sie bereits ein oder planen dies?“ und „Inwiefern treffen die folgenden Aussagen Ihrer Meinung nach zu oder nicht zu?“.


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Redaktionelle Infos

Webseiten europäischer Landwirte

Statistiken zur Nutzung von Webseiten durch europäische Landwirte sind derzeit begrenzt, aber einige relevante Daten zur allgemeinen Digitalisierung und Nutzung des Internets in der Landwirtschaft können herangezogen werden.

Laut der Europäischen Kommission und Eurostat ist die Digitalisierung in der Landwirtschaft ein wachsendes Thema, wobei der Zugang zum Internet und die Nutzung digitaler Werkzeuge immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe in Europa sind kleine Familienbetriebe, und der Digitalisierungsgrad variiert stark zwischen den verschiedenen Mitgliedstaaten.

FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) bietet ebenfalls umfassende Daten zu verschiedenen Aspekten der Landwirtschaft, einschließlich der Nutzung digitaler Technologien. Die neuesten Daten zeigen, dass mehr als 10 % der landwirtschaftlichen Fläche in der EU 2022 ökologisch bewirtschaftet wurden, was einen starken Anstieg darstellt und auf eine erhöhte Nutzung digitaler Werkzeuge zur Optimierung der landwirtschaftlichen Praktiken hinweisen könnte.

Zusätzlich bietet Eurostat detaillierte Informationen zur Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU, einschließlich der wirtschaftlichen Leistung und der Nutzung von Arbeitskräften. Diese Daten sind wichtig, um Trends in der Digitalisierung zu verstehen, auch wenn spezifische Zahlen zur Nutzung von Webseiten durch Landwirte nicht direkt verfügbar sind.

Quellen

https://statistics.fibl.org/index.html
https://ec.europa.eu/eurostat/web/main/home

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