Geschäftsklima,Druckindustrie

BVDM-Konjunktur­telegramm November – Geschäftsklima gibt leicht nach

November 29, 2024 3:18 pm Veröffentlicht von Schreibe einen Kommentar

Geschäftslage – November 2024

Nach dem leichten Wachstum im Oktober fiel die Stimmung der Unternehmen in der deutschen Druck- und Medienwirtschaft im November 2024 schlechter aus. Der vom Bundesverband Druck und Medien ermittelte Geschäftsklimaindex verzeichnete saison- und kalenderbereinigt einen Rückgang von 1,4 Prozent im Vormonatsvergleich. Mit 88,3 Punkten notierte der Index im November damit rund 0,7 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Sowohl die Stimmung in den Unternehmensetagen hinsichtlich der aktuellen als auch der zukünftigen Geschäftsentwicklung trübte sich etwas ein. Der Ausgang der US-Wahlen sowie die unklaren politischen Verhältnisse nach dem Ende der Ampelregierung verhindern eine Beruhigung der unternehmerischen Unsicherheiten und trüben die Aussichten auf eine zeitnahe Verbesserung der derzeit schleppenden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ein.

Im November 2024 bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als im Vormonat. Auch der Blick auf die Geschäftserwartungen für die kommende sechs Monate fällt im Vergleich zum Vormonat pessimistischer aus. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienwirtschaft darstellt.

Im November wurde die aktuelle Lage in den Geschäftsetagen der Druckindustrie im Vergleich zum Vormonat schlechter bewertet. Der saison- und kalenderbereinigte Geschäftslageindex verzeichnete im Vormonatsvergleich einen Rückgang von rund -1,3 Prozent und bestätigt damit nach dem Zuwachs im Vormonat die im Jahresverlauf anhaltende Seitwärtsbewegung. Mit einem Wert von 83,3 Punkten liegt der Index in etwa auf dem Niveau aus Juli und rund 1,6 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresmonat. Rund 11 Prozent der Befragten bewerteten die aktuelle Geschäftslage als positiv. Ungefähr 59 Prozent gaben eine neutrale Bewertung ab, während circa 30 Prozent die Geschäftslage negativ einschätzen. Auch im November sind keine signifikanten Änderungen an den grundlegenden Hemmnissen für eine Erholungsbewegung zu beobachten. Der Saldo der Bewertung der Auftragslage lag im November mit rund -54 Prozentpunkten in etwa auf dem Niveau des Jahresmittelwerts und weist weiterhin auf einen sichtbaren Auftragsmangel bei den Betrieben hin. Betroffen davon sind fast alle Sparten in unterschiedlicher Ausprägung. Während die Auftragslage im Werbedruck mit einem Saldo von -38 Prozentpunkten etwas positiver ausfällt als der Branchendurchschnitt, gibt es im Verpackungs- und Etikettendruck mit rund -71 Prozentpunkten im November einen deutlichen Abschwung. Der Anteil der Unternehmen mit Kurzarbeit liegt jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau und sank von einem Anteil von 6 Prozent im Vorjahr auf rund 2 Prozent ab.

Entwicklungen

Die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Geschäftslage für die kommenden sechs Monate zeigen eine fortgesetzte Abnahme der Intensität des Rückgangs, der bereits im Vormonat beobachtet wurde. Der saison- und kalenderbereinigte Index verzeichnete mit 93,5 Punkten eine Abnahme von rund 1,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Damit liegt der Index in etwa auf dem entsprechenden Vorjahreswert. Rund 60 Prozent der Unternehmen prognostizieren eine gleichbleibende Geschäftslage, während rund 2 Prozent von einer Verbesserung und rund 38 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. Die zunehmende Unsicherheit über die potenziellen Implikationen der US-Wahlen sowie des Endes der Ampelregierung für die ökonomische Entwicklung Deutschlands dürfte dabei ebenso eine Rolle spielen wie die aktuellen Prognosen hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Tendenzen in den kommenden sechs Monaten. Dementsprechend fallen auch die Erwartungen hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung in den Betrieben mit einem Saldo von rund -28 Prozentpunkten weiterhin merklich negativ aus.


druckindustrie-konjunktur-2024
Copyrights: Bundesverband Druck & Medien

 

 


Geschäftsklima,Druckindustrie

Redaktionelle Infos

Druckindustrie & BIP

Die Druckindustrie in Deutschland hat in den letzten zehn Jahren einen kontinuierlichen Rückgang sowohl in Umsatz als auch in Beschäftigtenzahlen verzeichnet. Im Jahr 2022 erzielte die Branche einen Umsatz von rund 19,2 Milliarden Euro, während für 2023 ein weiterer Rückgang auf etwa 17,6 Milliarden Euro prognostiziert wurde.

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sank von über 220.700 im Jahr 2001 auf etwa 110.500 im Jahr 2022.

Trotz dieser rückläufigen Tendenzen bleibt die Druckindustrie ein bedeutender Wirtschaftszweig in Deutschland. Allerdings ist der genaue Anteil der Druckindustrie am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den letzten zehn Jahren nicht direkt verfügbar. Um eine präzise Aussage zu treffen, wären detaillierte volkswirtschaftliche Analysen erforderlich, die den spezifischen Beitrag der Druckindustrie zum BIP über diesen Zeitraum quantifizieren.

Quelle

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/191474/umfrage/umsatz-der-druckindustrie-in-deutschland/


Druckbranche & Stand der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat in der deutschen Druckindustrie in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Laut dem im März 2024 veröffentlichten “Print Horizons Report” von drupa stehen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz (KI) im Mittelpunkt der aktuellen Entwicklungen. Druckdienstleister und Zulieferer erkennen, dass die Implementierung neuer Technologien entscheidend für den zukünftigen Erfolg ist.

Ein zentraler Aspekt der digitalen Transformation ist die Automatisierung von Produktionsprozessen. Automatisierte Systeme steigern die Effizienz, reduzieren Kosten und verbessern die Qualität der Druckerzeugnisse. Zudem unterstützen sie die Nachhaltigkeitsziele der Branche, indem sie den Energieverbrauch senken und Abfall minimieren.

Die COVID-19-Pandemie hat als Katalysator für die Digitalisierung in Deutschland gewirkt. Unternehmen, einschließlich der Druckindustrie, haben ihre digitalen Transformationsprozesse beschleunigt, um den neuen Marktanforderungen gerecht zu werden.

Trotz dieser Fortschritte steht die Branche vor Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel. Dies erhöht den Druck auf Druckereien, durch Automatisierung und Digitalisierung ihre Effizienz zu steigern.

Zusammenfassend hat die Digitalisierung die deutsche Druckindustrie tiefgreifend verändert. Automatisierung, digitale Drucktechnologien und KI sind zu integralen Bestandteilen geworden, die Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit fördern. Dennoch sind weitere Anstrengungen erforderlich, um die Digitalisierung flächendeckend umzusetzen und den aktuellen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Quelle

https://www.drupa.de/de/Media_News/Presse/Pressematerial/Pressemitteilungen/drupa_Print_Horizons_Report_2024_Die_Druckindustrie_im_digitalen_Wandel
https://www.vdi-nachrichten.com/technik/produktion/hightech-fuer-den-gruenen-druck-von-morgen/

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