EU-Handelsabkommen: Priorität für belastbare Marktzugänge statt Symbolik
November 3, 2025 9:00 pmDIHK-Außenwirtschaftschef zum Jahresbericht zur EU-Handelspolitik:
„Immer mehr deutsche Unternehmen sehen sich im Außenhandel mit neuen Hürden konfrontiert, die ihre Geschäfte enorm belasten. Gerade die US-Hochzollpolitik und die chinesischen Exportbeschränkungen bei kritischen Rohstoffen machen den deutschen Betrieben zu schaffen. Aber auch im Handel mit weiteren Wirtschaftspartnern sind bürokratische Nachweispflichten und Handelshemmnisse auf der Tagesordnung. Laut jüngsten DIHK-Umfragen klagt jedes zweite deutsche Unternehmen mit Auslandsgeschäft über neue Handelshemmnisse durch Zölle oder andere Barrieren. Um die Unternehmen bei der Diversifizierung ihrer Lieferketten zu unterstützen, sind EU-Handelsabkommen dringend nötig, um Märkte zu öffnen und Handel und Investitionen abzusichern. Für viele Unternehmen hat die EU in den letzten Jahren durch Abkommen beispielsweise mit Japan und Kanada die Geschäfte erleichtert. Weitere Abkommen etwa mit MERCOSUR, Mexiko, Indonesien, Indien, Thailand und Malaysia sollten nun abgeschlossen und umgesetzt werden. Dabei geht Qualität mit Blick auf einen umfassenden Marktzugang vor Geschwindigkeit. Klar ist zudem, dass die EU-Handelsagenda sich stärker um die Umsetzung der Abkommen kümmern muss. Dabei müssen gerade unbürokratische Zollregeln zum Standard werden, um auch kleinen und mittelständischen Unternehmen die Nutzung der Abkommen zu erleichtern. Hierfür bietet die anstehende EU-Zollreform eine große Chance, die genutzt werden sollte.“
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