Generation Z: Umweltbewusst, aber süchtig nach Fast Fashion

November 11, 2024 5:17 pm Veröffentlicht von Pressebox Schreibe einen Kommentar

Studie: 60 % der befragten Jugendlichen kaufen oft Kleidung & tragen diese nur wenige Male

Die Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er und frühen 2010er Jahren, gilt als besonders umweltbewusst und sozial engagiert. Sie gehen für den Klimaschutz auf die Straße, setzen sich für soziale Gerechtigkeit ein und nutzen ihre Stimme in den sozialen Medien. Doch trotz dieses Bewusstseins zeigt sich ein auffälliger Widerspruch: Viele junge Menschen dieser Generation sind begeisterte Konsumenten von Fast Fashion.

Laut einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace aus dem Jahr 2019 geben 60 % der befragten Jugendlichen an, dass sie häufig Kleidung kaufen, die sie nur wenige Male tragen[^1^]. Fast Fashion-Unternehmen locken mit ständig wechselnden Kollektionen und günstigen Preisen. Die Verfügbarkeit und der schnelle Zugang zu neuer Kleidung über Online-Shopping verstärken diesen Trend.

Der sogenannte “Attitude-Behavior-Gap” beschreibt dieses Phänomen: Obwohl die Generation Z um die negativen Auswirkungen der Textilindustrie auf Umwelt und Arbeitsbedingungen weiß, spiegelt sich dieses Wissen nicht immer in ihrem Konsumverhalten wider. Eine Umfrage des Umweltbundesamtes zeigte, dass zwar 68 % der Jugendlichen Nachhaltigkeit wichtig finden, aber dennoch 80 % mindestens einmal im Monat neue Kleidung kaufen[^2^].

Die Gründe für diesen Widerspruch sind vielfältig. Preisbewusstsein spielt eine große Rolle, ebenso wie der Einfluss von sozialen Medien und Influencern, die ständig neue Trends setzen. Der Wunsch, mit den neuesten Modetrends Schritt zu halten, überwiegt oft das Umweltbewusstsein.

Dennoch gibt es positive Entwicklungen. Plattformen für Second-Hand-Kleidung wie Vinted erleben einen Aufschwung, und nachhaltige Modemarken gewinnen an Popularität. Bildungsinitiativen und Kampagnen zielen darauf ab, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu stärken und Alternativen aufzuzeigen.

Um den Widerspruch zwischen Umweltbewusstsein und Konsumverhalten zu überwinden, sind sowohl individuelle Anstrengungen als auch strukturelle Veränderungen in der Modeindustrie notwendig. Die Generation Z hat das Potenzial, durch bewusste Kaufentscheidungen und die Unterstützung nachhaltiger Marken einen Wandel herbeizuführen.

Quellen:

[^1^]: Greenpeace e.V. **”Wegwerfware Kleidung – Eine Studie über die Fast Fashion Industrie”**.

[^2^]: Umweltbundesamt **”Jugendliche und ihr Konsumverhalten”**.