IHK: Ein “äußerst wichtiger Baustein” der EU-Handelspolitik
Dezember 23, 2024 3:55 pmEU & Schweiz intensivieren Handelsbeziehungen
Volker Treier zum Abkommen zwischen der EU und der Schweiz:
Dass sich die Europäische Union und die Schweiz nach zähen Verhandlungen nun auf eine Vertiefung ihrer Handelsbeziehungen geeinigt haben, ist aus Sicht der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) eine gute Nachricht. IHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier bewertet den Abschluss des Handelsabkommens als einen “äußerst wichtigen Baustein in der europäischen Handelspolitik”. Die EU sei der wichtigste Handelspartner der Schweiz und die Schweiz wiederum der viertgrößte der EU, erinnnert er.
“Das Abkommen bedeutet für die Unternehmen mehr Rechtssicherheit und den Abbau von Handelsbarrieren”, so Treier. Die deutsche Wirtschaft verbinde damit “die Hoffnung auf noch engere rechtsverbindlichere Handelsbeziehungen mit der Schweiz.” Treier: “Gerade in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten ist es von großer Bedeutung, die wirtschaftlichen Potenziale mit seinen direkten Nachbarn zu nutzen und diese zu intensivieren. Vor dem Hintergrund der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Binnenmarktes gilt es, eine möglichst enge institutionelle EU-Schweiz-Kooperation voranzutreiben.”

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Kurz erklärt: Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz
Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz sind von großer Bedeutung für beide Länder. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die Handelsvolumina der letzten drei Jahre sowie die Hauptbranchen und Produkte, die importiert und exportiert wurden.
Handelsvolumen der letzten drei Jahre:
– 2022: Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und der Schweiz erreichte einen Rekordwert von 108,0 Milliarden CHF.
– 2023: Es kam zu einem Rückgang um 8,5 % auf 99,0 Milliarden CHF. Die Exporte der Schweiz nach Deutschland sanken um 2,5 % auf 42,7 Milliarden CHF, während die Importe aus Deutschland um 12,5 % auf 56,3 Milliarden CHF zurückgingen.
– 2024: Von Januar bis September 2024 setzte sich der Abwärtstrend fort. Die Exporte der Schweiz stiegen zwar um 0,4 %, jedoch gingen die Importe um 2,1 % zurück. Besonders betroffen war der Handel mit Deutschland: Die Exporte in das Nachbarland sanken um 3,4 %, und die Importe aus Deutschland gingen um 4,4 % zurück.
Hauptbranchen und Produkte im bilateralen Handel:
– Chemisch-pharmazeutische Produkte: Diese Kategorie dominiert den Handel zwischen beiden Ländern.Importe aus Deutschland: Im Zeitraum Januar bis September 2024 stiegen die Importe um 4,0 % auf 10,4 Milliarden CHF.
Exporte nach Deutschland: Im selben Zeitraum erhöhten sich die Exporte leicht um 0,8 % auf 12,4 Milliarden CHF.
– Maschinen, Anlagen und Elektronik:
Importe aus Deutschland: Von Januar bis September 2024 gingen die Importe um 6,8 % auf 7,0 Milliarden CHF zurück.
Exporte nach Deutschland: Die Exporte sanken um 6,1 % auf 5,5 Milliarden CHF.
– Fahrzeuge:
Importe aus Deutschland: Im genannten Zeitraum reduzierten sich die Importe um 2,7 % auf 5,2 Milliarden CHF.
Exporte nach Deutschland: Die Exporte verzeichneten einen deutlichen Rückgang von 18,9 % auf 838 Millionen CHF.
– Metalle und Metallwaren:
Importe aus Deutschland: Die Importe fielen um 10,3 % auf 4,4 Milliarden CHF.
Exporte nach Deutschland: Es gab einen Rückgang um 12,4 % auf 3,2 Milliarden CHF.
– Präzisionsinstrumente, Uhren und Schmuck:
Importe aus Deutschland: Die Importe sanken um 4,4 % auf knapp 2 Milliarden CHF.
Exporte nach Deutschland: Ein Rückgang um 2,5 % auf rund 3 Milliarden CHF wurde verzeichnet.
Diese Daten verdeutlichen die enge wirtschaftliche Verflechtung zwischen Deutschland und der Schweiz, wobei der chemisch-pharmazeutische Sektor eine herausragende Rolle spielt.
Quellen:
- https://www.dihk.de
- OpenAI, IW,
- https://internet-weekly.de/schweiz-bleibt-beliebtestes-europaeisches-auswanderungsziel-der-deutschen/
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Stichwörter: EU, Handelsbeziehungen, Schweiz
Kategorie: News, Unternehmen