
Steuerlast Unternehmen: Personalaufwuchs im öffentlichen Dienst endlich stoppen und umkehren!
Juni 18, 2025 4:37 pmUnternehmer – Alarm: Verwaltung wächst, Betriebe ächzen
Frankfurt am Main. „Für die öffentliche Hand in Hessen arbeiten zu viele Menschen – und es werden immer mehr. 2024 ist die Zahl auf rund 338.000 gestiegen, das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr und gut 18 Prozent mehr als 2015. Das Land Hessen sowie die Landkreise, Städte und Gemeinden müssen den Personalaufwuchs stoppen und umkehren. Denn die Belastungsgrenze für Betriebe und Beschäftigte, die mit ihren Steuern immer mehr Beamte und öffentlich Angestellte bezahlen müssen, ist längst erreicht“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) zur heutigen Veröffentlichung des Hessischen Statistischen Landesamtes.
„Die Politik muss aufhören, ständig neue Stellen in Ministerien, Rathäusern und in der allgemeinen Verwaltung zu schaffen und stattdessen Prioritäten setzen. Denn ein Lehrstuhl für Elektrotechnik ist sinnvoller als eine neue Stabstelle im Ministerium. Der Fokus muss auf Effizienz und Geschwindigkeit der Verwaltung liegen. Alle Behörden in Hessen müssen sich dafür fit machen, mit weniger Personal bessere Leistungen zu erbringen. Damit dies gelingt, braucht es eine konsequente Digitalisierung der Amtsstuben. Hierzu gehört auch eine digitale, auch KI-gestützte Antragsbearbeitung und besser in IT-Systemen geschultes Behördenpersonal.“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.
Pollert: „Steuern, Abgaben, Umlagen und Gebühren müssen endlich sinken. Das geht nur, wenn sich Staat und Kommunen beschränken, auch bei den Stellen und den Personalausgaben. Mehr öffentliches Personal sollte es nur für Kernaufgaben wie Justiz, Polizei oder Schule geben, nicht aber für allgemeine Verwaltungskräfte. Es kann nicht sein, dass die Unternehmen unter Fach- und Arbeitskräftemangel leiden und der öffentliche Dienst auf Kosten der Steuerzahler wächst. Der Staat darf nicht zum übermächtigen Konkurrenten um Fachkräfte werden“, so Pollert abschließend.
Redaktionelle Infos: Was leisten andere vergleichbare Länder in Bezug auf Staatsquote und Bürgerservice?
“The winner is” Niederlande?
Steuerausgaben‑Quote: Im Jahr 2023 lag die Staatsquote (Regierungsausgaben im Verhältnis zum BIP) in den Niederlanden bei 43,5 % – deutlich niedriger als in Deutschland mit ca. 49,4 %.
Effizienz im Bürgerservice: Laut dem „Government Effectiveness Index“ der Weltbank (2023) liegt die Niederlande mit einem Wert von 1,63 auf Platz 10, während Deutschland mit 1,19 auf Platz 28 rangiert – ein klarer Hinweis auf effizientere staatliche Dienstleistungen.
Öffentliche Zufriedenheit & Vertrauen: Die OECD‑Studie „Government at a Glance 2023“ zeigt, dass 79 % der Bürger in den Niederlanden mit Verwaltungsdienstleistungen zufrieden sind (Deutschland liegt deutlich darunter). Der Zuspruch fürs Gesundheitssystem ist sogar mit 83 % extrem hoch.
Verteilung der Staatsausgaben nach Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Kommunen, Sozialversicherung)
Laut Monatsbericht BMF vom Januar 2025 ist die Staatsquote (Staatsausgaben im Verhältnis zum BIP) wie folgt verteilt:
Gesamtstaatsquote Deutschland 2019–2023: schwankte zwischen ca. 44 % und 50 %
Beispiel 2020:
Bund & Länder & Kommunen: 32,9 %
Sozialversicherung: 21,7 %
⇒ Gesamthaushalt: 54,6 %
Dieses Dataset enthält jährliche Werte von 1960 bis 2023 im Detail zur Verteilung der Staatsquote.
Quelle & Zugriff
Offener Datensatz „Entwicklung der Staatsquote“ – Bundesfinanzministerium, Stand 30.01.2025: bundesfinanzministerium.de
Ausgaben einzelner Ministerien (Bundeshaushalt)
Detaillierte Zahlen zu ausgewählten Bundesministerien (Einzelpläne) der letzten Jahre:
Verteidigungsministerium (Einzelplan 14)
2021: 46,93 Mrd €
davon 20,63 Mrd Personalausgaben, 18,44 Mrd Beschaffung
2022: 50,4 Mrd €
2023: 50,12 Mrd €
– leichte Reduktion gegenüber Vorjahr
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_der_Verteidigung?
Gesundheitsministerium (Einzelplan 15)
2017–2019: ca. 15,2 Mrd €
2020: sprunghaft auf 36,3 Mrd € (Pandemiebedingt)
2021: nochmals 48,4 Mrd €
2022: 65,5 Mrd €
2023: 22,8 Mrd € (Rückgang nach Entfall großer Pandemieprogramme)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_f%C3%BCr_Gesundheit_%28Deutschland%29?
Bei beiden Ministerien deckt der Einzelplan jeweils etwa 4–13 % der Gesamt-bundeshaushaltsmittel ab.
- https://www.vhu.de
- CC
- https://internet-weekly.de/ifo-dresden-gemeinden-und-laender-beschaeftigen-immer-mehr-menschen/
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Stichwörter: Fachkräftemangel, Staatsquote
Kategorie: News, Politik, Studien, Verwaltung