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Wasserstoff-Pioniere: BMW & Toyota vertiefen Zusammenarbeit für Brennstoffzellen-Fahrzeuge / PKW

September 5, 2024 2:01 pm Veröffentlicht von Schreibe einen Kommentar

Mit vereinten Kräften zum nächsten Level

München. BMW plant, im Jahr 2028 sein erstes in Serie produziertes Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug (fuel cell electric vehicle – FCEV) auf den Markt zu bringen. Damit bietet das Unternehmen seinen Kunden eine zusätzliche vollelektrische und lokal emissionsfreie Antriebsoption an. Um diese neue Generation der Brennstoffzellen-Antriebstechnologie zu entwickeln, bündeln die BMW Group und die Toyota Motor Corporation ihre Innovationskraft und technologische Expertise. Beide Unternehmen verfolgen gemeinsam das Ziel, die Wasserstofftechnologie voranzutreiben. Dafür intensivieren sie ihre Zusammenarbeit, um diese lokal emissionsfreie Technologie auf das nächste Level zu heben.

Die BMW Group unterstreicht ihre führende Entwicklungskompetenz auf dem Gebiet der elektrischen Antriebstechnologien. Neben batterieelektrischen Antrieben reiht sich die Weiterentwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie in den technologieoffenen Ansatz ein, um Kunden künftig eine Vielfalt an Mobilitätslösungen anbieten zu können.

„Das ist ein Meilenstein in der Automobilgeschichte: das erste Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle von einem globalen Premium-Hersteller. Angetrieben mit Wasserstoff und geprägt vom Spirit unserer Zusammenarbeit wird es unterstreichen, wie technologischer Fortschritt die Mobilität der Zukunft gestaltet“, so Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. „Und es wird eine Ära mit erheblicher Nachfrage nach Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen einläuten.“

Koji Sato, Präsident und Mitglied des Vorstands (geschäftsführender Direktor) der Toyota Motor Corporation, sagte: „Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit zwischen BMW und Toyota ein neues Stadium erreicht. In unserer langjährigen Partnerschaft haben wir gezeigt, dass BMW und Toyota die gleiche Leidenschaft für Autos teilen und an ‚Technologieoffenheit‘ und den ‚Multi-Pathway‘-Ansatz zur Klimaneutralität glauben. Basierend auf diesen gemeinsamen Werten werden wir unsere Zusammenarbeit in Bereichen wie der gemeinsamen Entwicklung von Brennstoffzellensystemen der nächsten Generation und dem Ausbau der Infrastruktur vertiefen, mit dem Ziel, eine Wasserstoffgesellschaft aufzubauen. Gemeinsam mit BMW und Partnern aus verschiedenen Industrien werden wir unsere Bemühungen intensivieren, um eine Zukunft zu schaffen, in der die Wasserstoffenergie die Gesellschaft unterstützt.”

Einheitliche Antriebstechnologien

Einheitliche Antriebstechnologien werden für individuelle Modelle genutzt, um attraktive FCEV-Optionen anbieten zu können. Die BMW Group und die Toyota Motor Corporation werden das Antriebssystem für PKWs gemeinsam entwickeln, wobei die zugrundeliegende Brennstoffzellentechnologie (die einzelnen Brennstoffzellen der dritten Generation) Synergieeffekte sowohl für Nutzfahrzeug- als auch für PKW-Anwendungen bietet. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit wird in individuellen BMW- und Toyota-Modellen zum Einsatz kommen und das FCEV-Angebot für Kunden erweitern. Die individuellen FCEV-Modelle von BMW und Toyota werden ihre jeweilige Markenidentität und -charakteristik beibehalten, so dass Kunden zwischen verschiedenen, herstellerspezifischen FCEV-Optionen wählen können. Durch die Zusammenarbeit in der Entwicklung und Beschaffung werden die Kosten der Brennstoffzellentechnologie dank der Synergien und Skaleneffekte und durch die Bündelung des Gesamtvolumens der Antriebseinheiten gesenkt.

Ab 2028: wasserstoffbetriebenes Serienmodell

BMW bringt im Jahr 2028 sein erstes wasserstoffbetriebenes Serienmodell auf den Markt. Nach der erfolgreichen weltweiten Erprobung der Pilotflotte des BMW iX5 Hydrogen bereitet die BMW Group nun die Serienproduktion von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb im Jahr 2028 vor. Dies basiert auf der gemeinsam mit Toyota entwickelten Antriebstechnologie der nächsten Generation. Das Serienmodell wird nahtlos in das bestehende BMW-Fahrzeugportfolio integriert. Das bedeutet, dass BMW ein bestehendes Modell zusätzlich in einer Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebsvariante anbieten wird. Die BMW Group sieht die FCEV-Technologie ausdrücklich als Ergänzung zu den bereits etablierten Antriebstechnologien wie Batterie-Elektrofahrzeuge (BEV), Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen (PHEV) und Verbrennungsmotoren (ICE). Da die FCEV-Technologie ebenfalls eine Form der Elektromobilität darstellt, erweitert sie das Portfolio an emissionsfreien Antriebslösungen für die Kunden.

Ein neues Level der Partnerschaft

Die BMW Group und die Toyota Motor Corporation blicken auf eine über ein Jahrzehnt andauernde, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Auf dieser Basis bauen die beiden Unternehmen nun ihre Kooperation weiter aus, um die Innovation von Brennstoffzellen-Antriebssystemen der nächsten Generation zu beschleunigen und Pionierarbeit für diese neue Technologie zu leisten.

Gemeinsame Vision für die Förderung der Wasserstoffwirtschaft

Um das volle Potenzial der Wasserstoffmobilität ausschöpfen zu können, ist der Einsatz in Nutzfahrzeugen und der Aufbau einer Tankinfrastruktur für alle Mobilitätsanwendungen, einschließlich wasserstoffbetriebener PKWs, erforderlich. Da sich die beiden Technologien gegenseitig ergänzen, unterstützen die BMW Group und die Toyota Motor Corporation den Ausbau der Infrastruktur für die Betankung von Wasserstoff- und das Laden von Elektrofahrzeugen gleichermaßen. Beide Unternehmen fördern eine nachhaltige Wasserstoffversorgung, indem sie Nachfrage schaffen und mit Unternehmen zusammenarbeiten, die emissionsarme Anlagen für Wasserstoffproduktion, -vertrieb und -betankung errichten. Die BMW Group und die Toyota Motor Corporation setzen sich weiterhin dafür ein, dass Regierungen und Investoren geeignete Rahmenbedingungen schaffen, um die frühzeitige Verbreitung der Wasserstoffmobilität zu erleichtern und ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit sicherzustellen. Durch die Förderung der entsprechenden Infrastruktur wollen sie den FCEV-Markt als zusätzliche Säule neben anderen Antriebstechnologien etablieren. Darüber hinaus engagieren sie sich in regionalen oder lokalen Projekten, um die Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur durch gemeinsame Initiativen weiter voranzutreiben.

Vorteile der Wasserstofftechnologie

Wasserstoff gilt als vielversprechender Energieträger der Zukunft, der eine entscheidende Rolle bei der weltweiten Dekarbonisierung spielen kann. Als effektives Speichermedium für erneuerbare Energiequellen trägt Wasserstoff dazu bei, Angebot und Nachfrage auszugleichen, wodurch eine stabilere und zuverlässigere Integration erneuerbarer Energien in das Energienetz ermöglicht wird. Darüber hinaus bietet Wasserstoff eine wichtige Ergänzung zur Elektromobilität, als zweites Standbein neben batterieelektrischen Fahrzeugen.


Redaktionelle Infos

Status wasserstoffbetriebener Serien-Pkw

Der aktuelle Status wasserstoffbetriebener Serien-Pkw (Brennstoffzellenfahrzeuge) zeigt, dass zwar Fortschritte gemacht werden, der Markt aber noch begrenzt ist. Zu den prominentesten Modellen zählen derzeit der **Toyota Mirai** und der **Hyundai Nexo**, beide mit einer Reichweite von über 500 km und Preisen ab etwa 65.000 bis 70.000 Euro. Der Toyota Mirai ist seit 2018 auf dem Markt und Toyota plant, den Absatz zu steigern, während der Hyundai Nexo als SUV besonders in Europa erfolgreich ist. Beide Modelle bieten vergleichsweise hohe Reichweiten und kurze Betankungszeiten von drei bis fünf Minuten.

BMW testet derzeit das **iX5 Hydrogen**, das voraussichtlich ab 2024 in Kleinserie erhältlich sein wird. Mercedes-Benz hat den **GLC F-Cell** im Angebot, jedoch vorerst nur zur Miete und hauptsächlich für Firmenkunden. Weitere Hersteller wie Honda und Audi planen, in den kommenden Jahren eigene Wasserstofffahrzeuge zu präsentieren. Die hohen Kosten und die begrenzte Infrastruktur, insbesondere die Anzahl der Wasserstofftankstellen, sind jedoch nach wie vor Herausforderungen für eine breitere Akzeptanz.


Nationale Wasserstoffstrategie

Der aktuelle Status wasserstoffbetriebener Serien-Pkw in Deutschland wird stark durch staatliche Strategien wie die **Nationale Wasserstoffstrategie** beeinflusst, die 2020 verabschiedet und 2023 aktualisiert wurde. Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 eine Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen und Wasserstofffahrzeuge für spezielle Anwendungsbereiche zu fördern. Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV) sollen vor allem in Bereichen eingesetzt werden, in denen batteriebetriebene Fahrzeuge ineffizient sind, wie etwa im Güterverkehr oder bei langen Reichweiten. Laut dem **Umweltbundesamt** sind wasserstoffbetriebene Pkw, wie der Toyota Mirai und Hyundai Nexo, zwar bereits auf dem Markt, ihre Verbreitung bleibt jedoch gering. Das liegt zum einen an den hohen Anschaffungskosten und zum anderen an der begrenzten Infrastruktur mit nur etwa 100 Wasserstofftankstellen deutschlandweit. Hinzu kommt, dass die Herstellung von grünem Wasserstoff, der für Klimaneutralität erforderlich ist, noch nicht in ausreichendem Umfang vorhanden ist.

Im Juni 2021 waren in Deutschland lediglich 1.261 Brennstoffzellen-Pkw zugelassen, was die geringe Verbreitung dieser Technologie im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen verdeutlicht. Dennoch wird der Ausbau von Wasserstofftechnologien, insbesondere für schwere Fahrzeuge und spezielle Anwendungen, weiter vorangetrieben.

Quellen

https://www.greengear.de/vergleich-brennstoffzellenautos-fuel-cell-fcev
https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/kraftstoffe-antriebe/wasserstoff-im-verkehr-haeufig-gestellte-fragen
https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/energiewende-und-nachhaltiges-wirtschaften/nationale-wasserstoffstrategie/nationale-wasserstoffstrategie_node.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/wasserstoff-technologie-1732248
https://www.bundestag.de/presse/hib/854112-854112
https://www.isi.fraunhofer.de/de/blog/2022/status-quo-und-zukunft-h2-Verkehrssektor.html

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