Wolf,Schutzstatus

Wichtiger Meilenstein: Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt

Dezember 5, 2024 12:34 pm Veröffentlicht von Schreibe einen Kommentar

Geschützter Wolfsstatus

München. Die Unterzeichnerländer der Berner Konvention haben den Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt. Ab sofort gilt der Wolf nicht mehr als „streng geschützte“, sondern als „geschützte“ Art. Der Bayerische Bauernverband begrüßt ausdrücklich diese Entscheidung, denn sie schafft die Voraussetzung für eine praxistauglichere Regulierung des Wolfsbestandes.

Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbands und Mitglied des Europäischen Parlaments, erklärt dazu: „Die Herabsetzung des Schutzstatus ist ein wichtiger Meilenstein. Sie schafft endlich die Grundlage für schnellere und effektivere Maßnahmen, um die Weidetierhaltung zu schützen und Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu reduzieren. Diese Entscheidung zeigt, dass die europäischen Staaten die berechtigten Sorgen der Landwirte ernst nehmen.“

Mit der Herabstufung des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ ist eine grundlegende Voraussetzung für die Anpassung der EU-Gesetze geschaffen. „Es ist nun entscheidend, dass die EU-Kommission schnell klare Vorschläge für praktikable und rechtssichere Regeln macht, die den Abschuss übergriffiger Wölfe erleichtern. Die derzeitigen Hürden, wie langwierige DNA-Analysen, sind für Weidetierhalter nicht hinnehmbar und müssen abgebaut werden,“ betont Köhler.

Die Entscheidung der Berner Konvention legt die Grundlage, um künftig nicht nur auf akute Gefahren zu reagieren, sondern auch präventiv aktiv zu werden. „Die Weidetierhaltung ist für die Kulturlandschaft Europas unverzichtbar. Ein effektives Wolfsmanagement ist daher nicht nur im Interesse der Landwirtschaft, sondern auch im Sinne eines ausgewogenen Naturschutzes“, so Köhler weiter.

Die EU-Kommission ist nun gefordert, konkrete Vorschläge zur Anpassung der Jagdregeln für Wölfe vorzulegen. Im Anschluss müssen die 27 Mitgliedsstaaten sowie das Europaparlament über die Gesetzesänderungen beraten. Bis neue Regeln tatsächlich in Kraft treten, könnten allerdings noch mehrere Monate vergehen. „Wir erwarten, dass die EU-Kommission zügig handelt und dabei auch die Expertise der Landnutzer und Jagdverbände einbindet“, fordert Köhler.

Der Bayerische Bauernverband betont die Notwendigkeit folgender Maßnahmen:

• Klare und praktikable Regeln für den Abschuss übergriffiger Wölfe, ohne unnötige Verzögerungen.
• Die Möglichkeit präventiver Eingriffe zur Bestandsregulierung.
• Eine konsequente Umsetzung der neuen Vorgaben auf nationaler Ebene.
• Die Anerkennung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfs in Deutschland durch die Bundesregierung.

„Nur durch eine effektive Regulierung des Wolfsbestandes kann der Schutz von Weidetieren und die Zukunft der Landwirtschaft in ländlichen Räumen sichergestellt werden“, fasst Köhler zusammen.


Wolf,Schutzstatus

Redaktionelle Infos

Wolfsbestand

Aktuellen Daten zufolge leben in Deutschland etwa 1.600 Wölfe, verteilt auf 209 Rudel, 46 Paare und 19 sesshafte Einzeltiere. Die meisten Rudel wurden in Brandenburg (58), Niedersachsen (48) und Sachsen (37) nachgewiesen.

Quelle

https://www.bfn.de/daten-und-fakten/wolfsvorkommen-deutschland
https://www.watson.de/nachhaltigkeit/good-news/362951004-zahl-der-woelfe-in-deutschland-gestiegen-209-rudel-bestaetigt


Wolfsrevier – Umfang

Die Größe eines Wolfsreviers in Deutschland variiert je nach Nahrungsverfügbarkeit und Landschaftsstruktur. Typischerweise umfasst das Territorium eines Wolfsrudels etwa 150 bis 200 Quadratkilometer.

Wölfe sind ausdauernde Läufer und können täglich Strecken von 30 bis 50 Kilometern zurücklegen. Auf der Suche nach einem eigenen Territorium oder einem Partner können junge Wölfe sogar Distanzen von 50 bis 70 Kilometern pro Tag überwinden.

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Wanderfähigkeit von Wölfen ist der Fall des besenderten Jungwolfs “Alan”, der im Jahr 2009 von seinem elterlichen Rudel in der Lausitz bis nach Weißrussland wanderte und dabei eine Strecke von rund 1.500 Kilometern zurücklegte.

Diese beeindruckenden Wanderleistungen unterstreichen die hohe Mobilität von Wölfen und ihre Fähigkeit, weite Entfernungen zu überwinden, um neue Lebensräume zu erschließen.

Quelle

https://www.tu.berlin/news/berichte/viel-platz-fuer-woelfe
https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/laengste-bekannte-wolfs-wanderung-europas
https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/faq_wolf/index.htm

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